Natur und Alltag

Die Ausstellung der beiden Freiburger Künstlerinnen am Freitag 20.10. 2017  im depot.K überzeugt mit einer ungewöhnlichen Farb-, Formen- und Materialwahl.

Das Herz der Ausstellung bilden die Kellerräume des depot.K, von wo aus das ganze Haus mit Wärme und Energie versorgt wird.
Hier zeigen die beiden Künstlerinnern eine Soundinstallation sowie eine Videoarbeit. Der entschleunigte und intime Raum lässt die lebendige Stille des Ursprunges erahnen.

In den oberen Räumlichkeiten entdecken wir zehn kleine Steinobjekte von Jikke Ligteringen. Mit gezielten, leuchtenden Farbapplikationen in Magenta, Blau und grellem Gelb,
greift sie bewusst in die Natur ein. Auch bei “bulbus oculi”, wo sie organische Formen hinter Plastik verschwinden lässt oder “france 2017″, wo Äste auf unnatürliche Weise
in Reih und Glied geordnet sind, stellt sie die Frage nach dem Einfluss des Menschen auf die Natur und inwiefern der Mensch Teil der Natur selbst ist.

Ganz anders und doch verwandt, wirken die Arbeiten, die Eva-Maria Übelhör in dieser Ausstellung zeigt. So zum Beispiel die 25 Papierarbeiten, auf denen vor allem
das Wasser „Zeichnungen” hinterlassen hat oder die geordnete Reihe von Miniaturobjekten aus Gipsabgüsse gekauter Kaugummis. Was sonst Hand und Auge des
Künstlers machen, hat sie hier an Zähne und Zunge abgegeben. Entstanden sind winzige Objekte mit gespannten Oberflächen und scharfen Kanten, die durch Licht und
Schatten ihre Form ständig zu verändern scheinen.

Während Jikke Ligteringen sich mit ihrer Arbeit auf die Natur bezieht, lenkt Eva-Maria Übelhör ihr Interesse auf das, was uns wie selbstverständlich im Alltag begegnet.
Beide Künstlerinnen greifen dabei Vorgefundenes auf und schaffen es, mit minimalen und doch gezielten Eingriffen, Neues zu entdecken.